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Sprachenparcours


Zum Konzept des Sprachenparcours:

Die Volksschulkinder können in einem natürlichen, spielerischen Umfeld eine fremde Sprache kennen lernen, was einen wesentlichen Unterschied zum gezielten, erfolgsorientierten Sprachunterricht in der Schule darstellt. Durch handlungsorientiertes Sprachenvermitteln wird der/die Lernende aktiv in den Unterricht bzw. die simulierte Situation miteinbezogen: die Kinder sollen verschiedene Situationen bewältigen.

Der ganze Parcours in der KUGA ist auf maximal 60 Minuten ausgelegt, wodurch für jede der 4 Stationen 10–15 Minuten zur Verfügung stehen. Jede SchülerInnengruppe (5-7 Kinder) wird von einem/r TutorIn in der Station betreut.

Zielsetzung:
Mit dieser Inititative, die schon bei Kindern im Volksschulbereich das Bewusstsein um die Existenz anderer Sprachen und Kulturen fördern soll, wird wieder einmal Pionierarbeit im Burgenland geleistet. Während an den Schulen im traditionellen Fremdsprachenunterricht nach wie vor Sprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch meistens dominieren, wird vielen anderen Sprachen nur wenig Raum im Schulangebot eingeräumt.

Daher soll durch den bewussten Einsatz nicht so gängiger, für manche (zu Unrecht) weniger attraktiv scheinenden Sprachen beim Sprachenparcours nicht nur die Neugier der Kinder für andere Sprachen geweckt, sondern auch die natürliche Zweisprachigkeit und die damit verbundene Bikulturalität großer Teile des Burgenlandes wiedergespiegelt werden.

Der Sprachenparcours in der KUGA hat weiters den Vorteil, dass die untrennbare Verbindung von sprachlichen und kulturellen Fertigkeiten sowie der Einsatz authentischer Lernsituationen gewährleistet ist. Sprache wird ohne Lehrbuch im spielerischen Umfeld meist von Muttersprachlern vermittelt. Sprache soll mit allen Sinnen erlebt werden. So wird in den verschiedenen Sprachstationen gegessen, getrunken, ertastet, getanzt, gesungen, … Dieser authentische Input ist die erste Voraussetzung für das Verstehen anderer Sprachen und Kulturen. Daher es ist ein weiteres Ziel dieses Projektes, Hemmschwellen bei der praktischen Anwendung von Fremdsprachen abzubauen. Es sollen erste Kontakte zu unbekannten Fremdsprachen und/oder Volksgruppensprachen vermittelt werden.

Die einzelnen Sprachspielstationen fördern nicht nur die kognitive Entwicklung des Kindes, sondern sollen auch eine Motivationssteigerung beim Lernen von Fremdsprachen bewirken.

Die Kenntnis einer weiteren Sprache oder mehrerer Sprachen ermöglicht nicht nur das Eintauchen in andere Kulturen sondern stellt im Allgemeinen (Persönlichkeitsentwicklung, Lernprozess, Berufswelt) eine wesentliche Bereicherung dar, insbesondere dann, wenn man in einer zwei- oder mehrsprachigen Region wie dem Burgenland lebt. Gerade hier ist es möglich, den Kindern diese Erlebbarkeit der anderen, fremden Sprachen vor der Haustüre anbieten zu können.

Sprachenlernen ist besonders in unserer heutigen Zeit enorm wichtig geworden. Die Gründe für ein wachsendes Interesse an Fremdsprachen können sehr unterschiedlich sein: Ein erhöhtes Sprachbewusstsein der Bevölkerung, die verstärkte Nachfrage nach  Arbeitnehmern, die eine slawische Sprache sprechen, die EU-Osterweiterung, ein allgemeiner Globalisierungsprozess und nicht zuletzt die Tatsache, dass durch die Nachbarschaft zu der Slowakei, Slowenien, Ungarn und Kroatien die Funktionalität verschiedener Sprachen gewährleistet ist.

Rückblick auf den Sprachenparcours 2008 
Angebotene Sprachen: 
Kroatisch, griechisch, rumänisch, ungarisch

Ivan Rončević – kroatisch/hrvatski:



Anlässlich des Europäischen Tages der Sprachen (26.Sep.) bot die KUGA den VolksschülerInnen des Burgenlandes die Möglichkeit, durch den alljährlich organisierten Sprachenparcours wieder einige europäische Sprachen kennenzulernen. 
Die Kinder lernten Kroatisch, Ungarisch, Giechisch und Rumänisch auf spontane, lockere Art in einer kreativen Atmosphäre kennen, das Programm wurde von Native Speakern und ausgebildeten Pädagogen erstellt. Unter anderem machten die TeilnehmerInnen Bekanntschaft mit Tänzen und Essen aus Griechenland, den wichtigsten rumänischen und ungarischen Grußformeln sowie kroatischen Kreativspielen, die die verschiedenen Niveaus der Kinder in Bezug auf die kroatische Sprache berücksichtigte. 
Ein altes Sprichwort besagt «Wieviele Sprachen du kannst, soviel bist du wert». Das Lächeln in den Gesichtern der Kinder zeigte auch, dass nicht immer alles so schwierig ist wie es scheint – und dass die hier gelernten Wörter das Bewusstsein dafür weckten, dass obwohl jeder Mensch anders ist, uns die Sprache dennoch verbindet und den Menschen zu etwas Besonderem macht.                    

Anna Tumaras,  griechisch/grčki:


Es war mir eine Freude mit anzusehen, mit welcher Begeisterung die Kinder schon in die KUGA gekommen sind und sich bereits auf die einzelnen Stationen freuten. 
Eine Herausforderung war für diese kurze Zeit (10 Min) ein Programm zusammen zu stellen, da mir noch etliche wichtige Themen eingefallen wären. Doch ich beschränkte mich auf einige allgemeine Wörter, auf kulinarische Spezialitäten Griechenlands und auf den wohl jedem von uns bekannten Sirtaki. 
Bei der Verkostung der Speisen waren einige Kinder anfangs skeptisch und wollten die Feigen, die Oliven und den Schafkäse nicht probieren. Als ich sie dann doch überzeugen konnte, die Speisen zu kosten, schmeckte es den meisten gut. Beim Sirtaki hatten alle Kinder großen Spaß. Sie wollten noch länger tanzen, doch leider reichte die Zeit nicht aus. Ein großes Erlebnis war auch, als alle Kinder versuchen durften ihre Namen mit griechischen Buchstaben zu schreiben. Ein Kind stellte fest, dass die deutsche Schrift schwierig zu erlernen und schreiben sei, im Vergleich zur griechischen Schrift aber ein Kinderspiel! Man könne unsere Buchstaben mit den griechischen gar nicht vergleichen.
Ich glaube, im Großen und Ganzen war das Programm auf die Kinder gut zugeschneidert. Jeder konnte einen– wenn auch kleinen – Einblick in die Sprache und Kultur Griechenlands bekommen.



Christiana Ujkitza –  rumänisch/rumunjski:

Sowohl die Kinder als auch ihre LehrerInnen haben beim Sprachenparcours höchst interessiert mitgetan. Die rumänische Sprache ist betreffend der Aussprache ziemlich schwierig, darüber hinaus gibt es auch Unterschiede im Alphabet beziehungsweise in der Schreib- und Leseweise.  
Ich glaube, dass das gestellte Ziel erreicht wurde und dass wir in diesen zwei Tagen die Kinder dafür gewinnen konnten, sich für Sprachen und Kulturen anderer Länder zu interessieren.

Alex Karazman – ungarisch/ugarski:

Es war sehr erfreulich zu bemerken, dass viele der Kinder bereits mit der ungarischen Sprache in Berührung kamen, speziell die Kinder aus den kroatischen Volksschulen. Aber auch andere Kinder konnten bereits Rudimentäres, wie die Zahlen oder „ja“ und „nein“ sagen sowie einfache Begrüßungen.Beim Sprachenparcours wurde versucht, spielerisch vor zu gehen. Eine sprechende Puppe brachte den Kindern korrekte Aussprache und Grundvokabel bei. Die Kinder meisterten auch kurze Monologe und Zwiegespräche. Sie wurden z.B. dazu ermuntert, ihren Namen und ihr Alter zu nennen.Generell wurde versucht, das Interesse am Ungarischen zu wecken. Es wurde auch auf die geografische Nähe zu Ungarn hingewiesen.


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